Anlass und Ziel

Luftbild mit Kennzeichnung des Plangebietes

Der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark (im Folgenden Jahnsportpark genannt) liegt im Süden des Bezirks Pankow östlich des Mauerparks. Kernstück der Sportanlage ist das kombinierte Fußball- und Leichtathletik-Stadion. Mit einer Kapazität von 20.000 Besucher:innenplätzen ist das Große Stadion im Jahnsportpark die drittgrößte Einzelsportstätte Berlins und von nationaler und internationaler Bedeutung. An diesem Standort ist der Jahnsportpark mit seiner Architektur und den besonderen topographischen Gegebenheiten identitätsstiftend.

Der Jahnsportpark und das Große Stadion bieten zahlreichen Sportvereinen und -verbänden, Schulen und Hochschulen sowie weiteren Sportinteressierten Raum für den sportlichen Lehr-, Übungs- und Wettkampfbetrieb. Darüber hinaus gehen dort viele Freizeitsportler:innen aus der Nachbarschaft vielfältigen sportlichen Aktivitäten nach. Zudem ist die Sportanlage zentraler Standort des Inklusionssports. Ebenso übernimmt der Jahnsportpark als Freiraum mit dem unmittelbar benachbarten Mauerpark eine wichtige Funktion für Freizeit und Erholung sowie Klima und Ökologie.

Bereits heute verzeichnet die Sportstätte eine weit überdurchschnittliche Auslastung durch vielfältige sportliche Nutzungen wie Fußball, Leichtathletik, Tennis, Basketball und Beachvolleyball sowie kulturelle Nutzungen gegenüber anderen Berliner Sportanlagen. Gleichwohl weisen der Jahnsportpark und insbesondere das Große Stadion erhebliche funktionale Schwächen auf, vor allem hinsichtlich der räumlichen Angebote für den inklusiven Sport. Im Großen Stadion bestehen zudem zahlreiche sicherheitsrelevante bauliche Mängel, aufgrund derer das gesamte Stadion zum 1. Januar 2021 für den Betrieb vorübergehend geschlossen wurde. Seit Juli 2021 erfolgt wieder ein eingeschränkter Betrieb mit maximal 10.400 Zuschauer:innen.

Entwicklungsabsicht

Mit umfassenden Bau- und Sanierungsmaßnahmen soll der Jahnsportpark zu einem herausragenden und wegweisenden inklusiven Sportpark und Stützpunkt für den Behindertensport weiterentwickelt und um zahlreiche neue Sportanlagen für Schul- und Vereinssport sowie vereinsungebundenen Sport der Bürger:innen ergänzt werden. Der inklusive Sportpark soll Raum für Begegnung zwischen Zuschauer:innen, Sportler:innen, Freizeitsportler:innen und der Nachbarschaft bieten und ein Ort des Sporttreibens und des Sporterlebens sein.

In einem mehrjährigen Prozess wurden seit 2014 unter breiter Beteiligung der Fachverwaltungen, Verbände, Vereine und der Stadtgesellschaft die Entwicklungsmöglichkeiten für den Jahnsportpark und das Große Stadion untersucht und abgestimmt. Insbesondere wurden die Möglichkeiten des Erhalts und Umbaus des Großen Stadions geprüft. Mehr zum bisherigen Planungs- und Beteiligungsprozess finden Sie hier: https://jahnsportpark-fuer-alle.berlin.de/der-jahnsportpark/

Im Ergebnis hat sich gezeigt, dass sich die inklusiven sportfachlichen Bedarfe durch einen Umbau des Bestandes nur unzureichend umsetzen lassen. Ziel ist es daher, das bestehende Stadion zurückzubauen und durch einen Neubau am gleichen Standort zu ersetzen. Hierbei sollen Nachhaltigkeit und Verwendung vorhandener Bausubstanz eine große Rolle spielen. Die identitätsstiftenden Wälle, aufgeschüttet aus dem Trümmerschutt der zerstörten Stadt nach dem II. Weltkrieg, sollen weitgehend erhalten bleiben. In seinem Perimeter soll das neue Stadion sinnvoll in die Wallanlage eingepasst werden. Ein deutlicher Wunsch besteht darin, dass prägende Bauteile oder Bauelemente des Bestandes erhalten und integriert werden.

Klima- und Naturschutz waren im Wettbewerb zentrale Entwurfsthemen, die bei der neuen Konzeption für den Standort eine besondere Rolle spielen. Dazu gehören auch Klimaneutralität und Biodiversität. Weiterhin soll eine zeitgemäße Mobilität den neuen Standort prägen.

 

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