Beitrag 1002
1. Phase: 1002
HPP Architekten GmbH, Düsseldorf
Verfasser:in: Antonio Vultaggio, Gerhard Feldmeyer
Mitarbeiter:in: Erik Nohr, Gianluca Littardi, Zana Bamani, Jieun Park, Nicole Pisecki
KRAFT.RAUM Landschaftsarchitektur I Stadtentwicklung, Düsseldorf
Verfasser:in: René Reims
Mitarbeiter:in: Volker Lescow, Katharine Hövelmann
Audio Erläuterung des Entwurfes
Vollbildgalerie (Link)
Erläuterungstext der Verfasser:innen
Leitidee
Eine klare Struktur, kurze Wege, Offenheit und Transparenz, vor allem jedoch Erlebnis, Sport, Funktionalität und der Inklusion Gedanke sind die wesentlichen Eigenschaften des neuen Jahn Sportparks. Der Entwurf des fügt sich in Wesentlichen teilen in die gegeben Strukturen des Jahnsportparks harmonisch ein. Vorhandene Wegebeziehungen werden aufgenommen, die durch die zu erhaltenen Spielfelder vorgegeben sind. Eine Anbindung des Sportparks an den Mauerpark wird über den neugestalteten Freiraum Zwischen dem Neuen Stadion und der Max-Schmeling-Halle ermöglicht. Die Städtebauliche Vernetzung des Sportparks soll für alle Bewohner und Besucher zugänglich sein und einen Gesunden Leben stiel fördern. Um den Gedanken der Inklusion zu verwirklichen sind alle Gebäude und Freiflächen Barrierefrei zu erreichen. Als Neubau werden neben dem Stadion zwei weitere, in die Landschaft integrierte Funktions- und Hallengebäude mit einer aktiven Dachnutzung in Form Sportanlagen geplant. Die drei Gebäude formieren sich im Zentrum des Sportparks um eine Neue Grüne Mitte und ermöglichen so eine einfache Orientierung innerhalb des Sportparks. Der Großteil des Markanten Baumbestandes und die Identitätsstiftende Hinterland Mauer bleiben erhalten. Landschaftlich wird der Park durch Wasser Retentionsflächen und eine massive neu Pflanzung von Bäumen aufgewertet und für die aktuellen Anforderungen Klimaresilient.
Sportpark für alle
Die Neue Mehrzweckhalle, Begegnung Zentrum, Tennishalle und Stadion sind in die Landschaft integriert und orientieren sich um die neue Grüne Mitte des Sportparks. Durch die Einbettung der Gebäude in die Landschaft entsteht ein fließender Freiraum. Sportfelder werden gebündelt und teilweise auf den Dächern der neuen Multifunktionshalle und der Tennishalle verortet, um den größtmöglichen Freiraum zu schaffen. Das Begegnung Zentrum schwebt über die in der Landschaft eingelassene Tennishalle und ist ein Ikonisches Bauwerk im Centrum des Sportparks. Es dient als Anlaufpunkt im Sportpark und dient als Orientierungshilfe. Ein wesentlicher Teil der Erschließung des Sportparks besteht darin, sich mit dem Kontext zu vernetzten und sich mit einem durchdachten Wegesystems mit bestehenden Erholungswegen, ökologischen Strukturen und wichtigen Ankerpunkten zu vernetzten. Ein Lauf und Rollstrecke führt durch die unterschiedlichen Themen des Parks und vernetzt so die unterschiedlichen Sport Angebote.
Das neue Stadion
Der entwurfliche Leitgedanke des neuen Stadions basiert auf der architektonischen Formulierung eines in den Kontext integrierten identitätsstiftenden Baukörpers bestehend aus einer Ovalen Grundform. Im Zusammenspiel mit den geneigten ringen entsteht ein dynamisches Erscheinungsbild, welches sich in die umgebende Topografie einbettet.
Das Neue Jahnstadion wird innerhalb des bestehenden Erdwalls des alten Stadions platziert und bildet durch die Einbettung in die Topografie eine Landschaftliche Einheit mit der Max-Schmeling-Halle.
Die Adresse des Stadions wird über einen Einschnitt in die Topografie nach Osten ausgebildet. Sie orientiert sich zum Centrum des Sportparks. Über ihr Ragt das Hauptgebäude über die Topografie heraus, wo die Wichtigsten Funktionen untergebracht sind.
Eine barrierefreie erschließung wird durch ein System aus drei umlaufenden Rampen ermöglicht. Sie verbindet alle Ränge und Eingänge des Stadions miteinander und ermöglichen eine selbstbestimmte Fortbewegung im gesamten Stadion. Die Ringförmigen Rampen Geometrie zeigt sich sin den Farben des alten Stadions gehalten, auch als Identitätstiftende Elemente in der Fassade wieder. Durch die geschlossene Anordnung der Tribünenanlage mit rückwertiger Abschlusswand zur Dachkonstruktion wird einerseits für eine stimmungsvolle Atmosphäre (Kesselwirkung) gesorgt und andererseits Schallprobleme nach außen und Durchzug nach innen auf die Tribünen vermieden. Die umlaufende Promenade führt regengeschützt unterhalb der Tribünen, dient der Verteilung und als Aufenthalts- und Kommunikationszone für das Publikum vor, nach und während der Sportveranstaltung durch den permanenten Bezug zum Innenraum. Das Neue Stadion soll im Fokus der Klimaneutralität errichtet werden. Das Stadion hat den Anspruch einen Möglichst kleinen CO2 Fußabdruck zu hinterlassen. Eine Innovative Bauweise und eine Durch eine Großflächige Photovoltaik Anlagen machen das Neue Jahnstadion das Stadion zum Kraftwerk und Klimaneutral.
Freiraum
Für den Inklusionssportpark ‚Stadtwald‘ ist der Name Programm. Der prägende Baumbestand wird erhalten und durch eine Vielzahl von Neupflanzungen ergänzt. Es entsteht ein charaktervoller Stadtwald, der zur Regulation des Mikroklimas beiträgt und mit seinen Schattenbereichen als qualitätsvoller Erholungsort dienen soll und zugleich in wertvoller Symbiose zu den Sportnutzungen steht. Eine Kombination aus zentral im Park gelegenen Retentionsflächen zur Infiltration und Regenwasserverdunstung sowie dezentral verortete Zisternen zur ressourcenschonenden Wassernutzung sorgen für ein optimales Regenwassermanagement.
Der ‚Stadtwald‘ gliedert sich in Zonen mit unterschiedlichen Nutzungsschwerpunkten. Die Spielfelder der Mannschaftssportarten sind zentral angeordnet und können durch die Infrastrukturen in der Sporthalle und des Besucherzentrums auf möglichst kurzem Wege erreicht werden. Die ‚Große Wiese‘ im Zentrum trägt als multifunktionaler Freiraum dazu bei der Qualität des heutigen Ortes mit seinen weitläufigen Grünflächen zu erhalten und gleichzeitig ist eine Nutzung als Fußball-Großspielfeld für den Mannschaftssport möglich. In Kombination zur ‚Großen Wiese‘ wird durch den Alternative-Track als Orientierungselement eine Sequenz von vielfältigen, alternativen Sportnutzungen über den Sportpark angeboten, die qualitätsvolle Aufenthaltsbereiche z.B. fürs Klettern, Parcours, Yoga oder Tischtennis bietet. Abgerundet wird das Programm durch einen Fitness-Track, für Ausdauersport und Körperbalance.
Identitätstiftende Elemente des alten Stadions werden als prägende Elemente wiederverwendet. Ein Teil der charakteristischen Stadionbestuhlung wird als Sitzelemente im Park neu angeordnet und die Stadionbeleuchtung als Spiel- und Fitnessgeräte durch das Up-Cycling-Prinzip wiederverwendet.