Beitrag 1006
1. Phase: 1006
O + M Architekten GmbH BDA, Dresden
Verfasser:in: Carsten Otto, Christian Müller
Mitarbeiter:in: Gerd-Martin Dahlweid, Georg Luhn, Jette Günzel, Jörg Höfer, Marlen Schreiter
LOR Landschaftsarchitekten Otto + Richter PartGmbB, Dresden
Verfasser:in: Sabine Otto, Manja Richter
Mitarbeiter:in: Ralph Witte
Audio Erläuterung des Entwurfes
Vollbildgalerie (Link)
Erläuterungstext der Verfasser:innen
Erläuterungsbericht
Leitidee Städtebau Eine großzügig zwischen Eberswalder und Gaudystraße aufgespannte Plazafläche bildet als große Geste die räumliche und atmosphärische Mitte für den neuen Inklusionssportpark. In Ihrer Offenheit und Vielseitigkeit steht sie für uneingeschränkte Teilhabe und einen barrierefreien Zugang zum Sport(park) für Alle. Die Endpunkte der Plaza verankern das gesamte Areal im Stadtraum an den Stellen der übergeordneten stadträumlichen Zuwegungen und schaffen die Adressbildung für den Inklusionssportpark. Alle Elemente und Funktionen des Sportparks sind direkt an die Plaza angebunden.
Freiraum Die Plaza ist wie der gesamte Park ein FREIRAUM FÜR ALLE. Ein fließendes, leichtfüßiges Belagsmuster unterstreicht die Funktion der Plaza als Bewegungs- und Begegnungsort und verleiht ihr eine großzügige lebendige Einmaligkeit. Sie vereint diverse Angebote für Begegnung und Aufenthalt mit den funktionalen Erfordernissen als Haupterschließungsachse inmitten des Sportparks. Im Park haben der Erhalt und die zusätzliche Neupflanzung sowie Verdichtung von Großbäumen, insbesondere im direkten Umfeld des Stadions Priorität.
Teilbereich 1 – Stadion Das Stadion ist als weithin sichtbares und identitätsstiftendes Symbol für Sport und Inklusion angelegt. Herzstück ist die Anordnung der Sitzplätze in einer alle umfassenden und vereinenden Einrang-Tribüne als Sinnbild für die Inklusion aller im gemeinsamen Stadionrund. Über mehrere Erschließungsringe wird das Stadion komplett technikfrei barrierefrei erschlossen. Über Rampenringe im Freiraum erfolgt die äußere Erschließung mit direktem Zugang ins Stadioninnere. Ein unterer Erschließungsring auf Infieldebene ist von der Plaza erschlossen, ein mittlerer Ring auf der Ebene der Dammkrone erschließt sich über Freiraum und Tribünengebäude. Von dort ist über Rampen ein oberer Erschließungsring angebunden, der sich als schwebender umlaufender Skywalk über der Landschaft erhebt und dem Stadion die markante Gestalt verleiht. In allen Ebenen des Stadions sind barrierefreie Zugänge absolut gleichmäßig verteilt und mit unmittelbar anschließenden barrierefreien Plätzen ausgestattet. Das Stadion verfügt über insgesamt ca. 20.075 Zuschauer:innenplätze mit 515 barrierefreien Plätzen. Durch Integration in die vorhandene Topografie und das alte Stadionrund wird ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen und baulichen Gegebenheiten verwirklicht.
Teilbereich 2 – Sportpark Alle Funktionen sind als Patchwork unterschiedlicher Freiraum- und Hochbaunutzungen angelegt. Das Begegnungszentrum und die Multifunktionshalle sind in zentraler Lage an die Plaza angebunden. Die Fußläufige Erschließung erfolgt über die Plaza, die PKW- Erschließung ist auf kurzem Weg zur TG von der Gaudystraße geplant. Der zusätzliche Eingang von der östlich angrenzenden Cantianstraße ist als Ergänzung der Sportparkerschließung vorgesehen. Alle Gebäudedächer sind mit Sportnutzungen belegt und über großzügige Brücken mit barrierefreier Rampenerschließung miteinander verbunden. Entlang des Kunstrasenfeldes an der Plaza ist eine weitere Tribüne mit der Möglichkeit der multifunktionalen Nutzung in Richtung Plaza und Richtung Spielfeld vorgesehen.
Konstruktion und Materialität Eine Wiederverwendung von Materialien aus dem Rückbau des alten Funktionsgebäudes im Sinne von craddle-to-craddle ist aus Nachhaltigkeitsaspekten und als identitätsstiftende Wiederverwendung von Materialien durch Wiedereinbau in den Hochbauten des östlichen Sportparks geplant. Das neue Funktionsgebäude soll als Holz-Beton-Hybridbau entstehen, das Tribünenrund als Fertigteil-Stahlbetonkonstruktion, das Stadiondach als leichtes und materialsparendes Stahltragwerk, welches auf umlaufenden Doppelstützen mit Zugring zur Infieldseite aufgelagert ist. Eine flächige Photovoltaik-Folie auf dem Tribünendach dient der Gewinnung erneuerbarer Energie.
Erhalt identitätsstiftender Elemente Sitzschalen des alten Stadions werden als identitätsstiftende Reminiszenz auf der neuen Tribüne entlang der Plaza wieder eingebaut. An den beiden Zugängen der Plaza sollen jeweils zwei der historischen Lichtpylone den Auftakt zum Sportpark stadträumlich und weithin sichtbar markieren.