Beitrag 1012

1. Phase: 1012

ausgeschieden

agn Niederberghaus & Partner GmbH, Berlin
Verfasser:in: Dr. Stefan Nixdorf
Mitarbeiter:in: Dirk Jantz, Franziska Himmelreich, Elmar Rollkamp

GREENBOX Landschaftsarchitekten PartGmbB, Köln
Verfasser:in: Hubertus Schäfer
Mitarbeiter:in: Felix Jakubczyk, Max Kumetat

Vollbildgalerie (Link)

Erläuterungstext der Verfasser:innen

Der Jahnsportpark soll als innerstädtischer zentraler Park eine neue Aufenthaltsqualität für den Sport sowie für die Bewohner*innen des Bezirks Prenzlauer Berg erhalten. Der Standort soll als neuer unverwechselbarer Identifikationspunkt das städtische Umfeld stärken und das Freizeit- und Sportangebot deutlich erhöhen.

Die entscheidenden Projektziele des vorliegenden Konzepts sind die Inklusion, die Nachhaltigkeit und die Ortsidentität.

Inklusion bedeutet für das vorliegende Konzept, einen Ort zu schaffen, in dem alle Menschen einen gleichberechtigten, uneingeschränkten und sicheren Zugang zum Park erhalten. Dies gilt nicht nur für Besucher*innen, sondern auch für alle Sporttreibenden, die die Einrichtungen nutzen werden.

Unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit wird der Grünflächenanteil unter Berücksichtigung des Raumprogramms maximiert, die neu entstehenden, landschaftsplanerisch gestalteten Freiflächen erhalten eine hohe Verweilqualität. Die Konstruktionen der Gebäude werden, wo möglich, aus nachwachsenden Materialien konzipiert, die oberen Raumabschlüsse werden als begrünte Dachflächen ausgebildet, bzw. mit Photovoltaik belegt. Die gesamte Energieversorgung basiert auf einem Low-Ex – System, das sowohl zur Wärme- als auch zur Kälteversorgung dient.

Die Ortsidentität des neuen Parks wird durch vernetzte Freiraumbezüge und durch den neuen architektonischen Ausdruck des Stadions geprägt. Hierdurch erhalten die Besucher*innen ein unverwechselbares Bild von diesem zentralen Ort.

Das neue städtebauliche und landschaftsplanerische Konzept geht von einer Neuordnung der Wegebeziehungen und der Erschließung des Geländes aus. Als eine neue zentrale Mitte wird das angehobene Podium angesehen, das durch Rampen erschlossen, einen maßstäblich ausgewogenen Platz mit Besucherzentrum, vor dem Stadion definiert. Dieser Platz bietet Raum für Begegnungen während und außerhalb von Veranstaltungen. Er steht in direkter Sichtbeziehung zum südlichen, nördlichen und neu geschaffenen, durch alten Baumbestand geprägten, östlichen Eingangsbereich.

Das Gelände soll auch in Zukunft als zusammenhängender grüner Park mit integrierten Sportflächen wahrnehmbar sein, weshalb alle neuen Gebäude abgesenkt bzw. in Teilen angeböscht werden. Hierdurch wird eine Doppelnutzung der Flächen möglich, was einerseits Raum für zusätzliche Freiräume schafft und anderseits die Maßstäblichkeit des Freiraums durch eine ausgewogene Höhenstaffelung gewährleistet.

Durch das Herabsetzen der neuen Sporthallen und dem Anheben des Podiums entsteht eine Erschließung auf zwei Ebenen. Die untere Ebene mit Tiefgarage, Andienungsbereich Stadion, Lager- und Technikräumen sowie Sporthallen erhält im Süden den Einfahrts- und im Norden den Ausfahrtsbereich. Hierdurch bleibt der fußläufige Verkehr der Besucher*innen auf dem Podium und den Rampen, im Rahmen von Veranstaltungsvorbereitungen völlig ungestört.

Das Stadion verbleibt an seinem Ursprungsort, der untere Rang wird den zeitgemäßen Anforderungen entsprechend umgeplant. Das Dach über dem Unterrang ist eine umlaufende Dachkonstruktion aus Brettschichtholzträgern und im Bereich zwischen den Stützen, aufgrund des vereinfachten Lastabtrags, extensiv begrünt. Innenseitig ist das Dach umlaufend bis zum Oberrang transluzent ausgebildet und mit Photovoltaikzellen belegt. Der Oberrang bietet Platz für weitere Gäste und ist mit einem transluzenten Dach überspannt, das dem Stadion seinen unverwechselbaren architektonischen Ausdruck verleiht. Unterstützt wird die Dachfläche, bestehend aus einem Holzrost mit aufgelegten ETFE Kissen, durch einen, auf V-Stützen lastenden, Kreisringträger mit auskragenden Fachwerkkonstruktionen.


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