Beitrag 1022

1. Phase: 1022

asp Architekten GmbH, Berlin
Verfasser:in: Cem Arat, Dimitrios Kogios, Markus Weismann
Mitarbeiter:in: Henriette Commichau, Hans Aescht, Manuel Martinez, Nouran Mansour, Clara Scherer

Koeber Landschaftsarchitektur, Stuttgart
Verfasser:in: Jochen Köber
Mitarbeiter:in: Josepha Eichhorn

Audio Erläuterung des Entwurfes

 

Vollbildgalerie (Link)

Erläuterungstext der Verfasser:innen

Nutzungs- und Gestaltungskonzept

Die zentrale Rolle bei der Konzeption des neuen Sportparks spielt die ganzheitliche Einbindung aller Bereiche und die uneingeschränkte Erreichbarkeit aller Nutzungen von den öffentlichen Verkehrsmitteln bis in die Gebäude hinein. Um alle Orte innerhalb des Parks barrierefrei zu erreichen, wurde ein Netzwerk aus Wegen und Knotenpunkten über das gesamte Areal gelegt.

Die Wegräume verbinden alle Zugänge, sportlichen Einrichtungen und Freiflächen auf natürliche Weise miteinander, schaffen selbst Orträume für Sport, Freizeit, sowie nichtzugeordnete Aktivitäten. Die Flächen innerhalb des Netzwerks sind Sportfelder, Sportwiese, Hauptplatz, Baumhain, kleine Flächen für Gymnastik, Tischtennis oder Outdoor Fitnessgeräte. Die Knotenpunkte und Nervenzentren innerhalb der Wege sind kleine informelle Plätze, Orte der Begegnung, definieren den Haupteingang oder den zentralen Platz vor dem Stadion. Am Hauptplatz sammeln und begegnen sich die Besucher.

Ökologie Freiraum

Die Grünflächen des Mauerparks, des Falkplatzes und des Sportparks werden gemeinsam betrachtet. Für eine klimaresiliente Freiraumplanung wird eine Vielzahl an begrünten, nicht versiegelten Flächen, der Erhalt des Baumbestandes und die Pflanzung von neuen Bäumen, Büschen und Sträuchern vorgesehen. Baumreihen entlang der Hauptwege und der bestehende Baumhain bieten den Besuchern Schatten und sind Brutstätten für Vögel. Zur Steigerung der Biodiversität werden trockene Wegraine entlang der Wege ohne Randeinfassung und weitere thermophile Standorte mit autochthonem Saatgut angesät.

NEUBAU STADION

Eine behutsamer, in den bestehenden Wall integrierter Neubau mit einem System aus Ebenen und Rampen wächst nach Osten hin aus dem Wall heraus und führt die Parklandschaft im Gebäude als begrünte, treppenartige Terrassen bis zum Vorplatz fort.

Ein leichtes Dach als Holzkonstruktion schwebt über dem massiven Wall und bildet einen neuen Orientierungspunkt im Park.

Barrierefreiheit / INKLUSION:

Eine gezielte Wegeführung für Besucher/-innen, Heim- und Gästefans führt barrierefrei in das Stadion. Der Ring aus Kiosken und Nebenräumen bildet die Begrenzung des Stadions zum Park hin. Es entstehen kurze Wege für die Entflechtung und Entleerung des Stadions.

Rampen rund um das Stadion und innerhalb des Hauptgebäudes, die breite Promenade auf der Umgangsebene und Mundlöcher in der Tribüne ermöglichen eine uneingeschränkte Erreichbarkeit aller Bereiche in und um das Stadion.

KONSTRUKTION als Holzbau:

Die innovativen und ressourcenschonenden Holzträger und Stützen des Daches formen eine korbartige Struktur. Sie bilden die Hülle für Veranstaltungen, verringern mit den Kiosken und dem kompakten Gebäude auf der Ostseite die Licht- und Lärmemission und lassen mit den Tribünen eine atmosphärisch dichte Arena entstehen. Das auskragende Dach bildet eine überdachte Zone und Aufenthaltsbereiche zwischen Innen- und Außenraum.

Zirkuläres und ressourcenschonendes Bauen / ERHALT IDENTITÄTSSTIFTENDER ELEMENETE:

Alle Materialien und Objekte des Bestands werden unter dem Aspekt kreislaufgerechten Bauens betrachtet:

Re-use: Die farbigen Stadionsitze als Teil der Identität des bestehenden Stadions werden umfunktioniert und rund um den Sportpark als Sitzbänke verteilt. Die stadtbildprägenden Lichtmasten werden auf der Mauerparkseite erhalten, konstruktiv ertüchtigt und zu begehbaren Aussichtsplattformen transformiert.

Re-duce: Um den CO2 Footprint zu minimieren, werden alle Bauwerke als konstruktive Holzbauten konzipiert. Der Einsatz von Stahlbeton wird weitgehend vermieden, die notwendigen Betonflächen werden aus Recyclingbeton hergestellt.

Re-cycle: Der bestehende Tribünenbau liefert hierzu das Material. Wandflächen, Verkleidungen etc. des Bestands sollen beim Neubau des Tribünengebäudes wieder zum Einsatz kommen. Die Dachhaut des Stadions wird mit flächenintegrierter Photovoltaik versehen, die ein integraler Bestandteil der Stromversorgung des Sportparks ist.

 


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