Beitrag 2007

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2. Phase: 2007 – 1. Rundgang

Hunan Architectural Design Institute Group co. LTD, Changsha, China
Verfasser:in: Yonghui Li
Mitarbeiter:in: Kun Shen, Shuangheng Long, Xun Wang, Cheng He, Niying Xiong, Rui Huang, Yongtai Mao, Bowai Dia, Wie Li, Lingli Gong, Pengfei Ou, Yuzhou Liu, Yulong Lin

Hunan Architectural Design Institute Group co. LTD, Changsha, China
Verfasser:in: Bingling Yao
Mitarbeiter:in:

Tragwerk: Hunan Architectural Design Institute Group co. LTD, Changsha, China

TGA: Hunan Architectural Design Institute Group co. LTD, Changsha, China

 

Vollbildgalerie (Link)

Audio zur Beschreibung des Entwurfes

Erläuterungstext der Verfasser:innen

Jahnsportpark
Eine inklusive und partizipative Ortsgestaltung mit historischen Erinnerungen

Mit einer zentralen Lage in der Innenstadt und dem Mauerpark in unmittelbarer Nähe verfügt der Jahnsportpark über das große Potential, gleichermaßen sowohl Sportler und Sport-Interessierte als auch einfach Anwohner und Besucher einzuladen. Angesichts dieses Potenzials und der ständigen Nachfrage der Öffentlichkeit nach hochwertigen Aufenthaltsmöglichkeiten sehen wir den neuen Sport- und Freizeitpark als einen echten öffentlichen Stadtbaustein (einen Bürgerpark) mit einem brandneuen Stadion und vielen Bezügen weit über das Areal hinaus, welcher viel Mehrwert in der Symbiose aus diversen Sportwelten sowie alltäglicher Erlebbarkeit und Nutzbarkeit bietet.

STÄDTEBAULICHE IDEE

Aufgrund ihres Höhenunterschieds und der Behinderung durch das große Stadion sind der Sportpark und der Mauerpark sowohl in der räumlichen Wahrnehmung als auch im Hinblick auf die visuelle Beziehung nicht gut miteinander verbunden. Um das volle Potenzial des Jahnsportparks auszuschöpfen, betrachten wir die Stärkung der Verbindung zum Mauerpark als grundlegendes städtebauliches Konzept.

FREIRAUMPLANUNG

Sportpark für alle

Im Sportpark können nicht nur professionelle Veranstaltungen abgehalten, sondern auch verschiedene Sportaktivitäten für alle angeboten werden, wie Kinderspieleflächen, barrierefreie Sportplätze, Outdoor-Sportgeräte, Kletterwände usw. Es ist eines unserer freiraumplanerischen Ziele, dass Freiräume mehr Möglichkeiten für vielfältige Aktivitäten bieten können.

Grüne Achse und Multifunktionale Inseln

Die Organisation der Freiräume basiert auf zwei zusammenhängenden
Systemen: Grüne Achse und Multifunktionale Inseln. Die zentrale Ost-West-Achse, die großzügige Treppe mit barrierefreien Rampen und die große Terrasse des Stadions bilden zusammen einen durchgängigen dreidimensionalen öffentlichen Raum, welcher durch einheitliche Pflastermaterialien und Formsprachen geprägt wird. Professionelle Sportstätten auf beiden Seiten der Zentralachse sind von der Achse aus direkt erschlossen. Eine Reihe von multifunktionalen Inseln (Pflanzeninsel, Fahrradinseln, Aktionsinsel usw.) erscheinen zufällig entlang der zentralen Achse sowie um das große Stadion herum und bilden eine erlebbare grüne Verbindung zwischen Park und Mauerpark.

Grün als atmosphärisches Rückgrat

Die Bäume und die Wiese wieder sicht- und spürbar zu machen, ist zentraler Bestandteil des neuen Gestaltungskonzepts. Der gesamte Sportpark bildet eine natürliche grüne Basis mit Grünflächen, Rasen und Bäumen, was seine Verbindung zum angrenzenden Mauerpark stärkt. Außerdem tendieren wir bei der Materialauswahl zu umweltfreundlichem Material wie zum Beispiel Wassergebundene Decke, durchlässigem Beton und so weiter. In vielen der Grünflächen gibt es noch Retentionsflächen, die die Regenwasserbewirtschaftung und die Nachhaltigkeit des Parks unterstützen.

ARCHITEKTONISCHE GESTALTUNG

Leitidee der Architektur

Das neu eingesetzte Stadion bietet über 20.000 Sitzplätze. Der Entwurf des neuen Stadions basiert auf der Grundidee, den Bürgern einen offenen Platz für Sport- und andere Veranstaltungen zwischen dem Sportpark und dem Mauerpark anzubieten.

Räume für Einsätzkräfte, Büroräume und Organisationsräume, Nutzungsräume für Sportler,  Pressebereich und andere Nebenräume werden unter der Haupttribüne auf der Ostseite des Stadions platziert.

Eingänge für Besucher befinden sich auf 1.Obergeschoss, die durch Rampen,Treppe oder Aufzüge angeschlossen sind. Auf dieser Ebene wird auch Sanitärräume,Kiosk und Fansshop um das Gebäude geplant. Der flexible Raum wird in der Anfangsphase als öffentlicher Raum oder Parkplatz für Imbisswagen genutzt und in der Zurkunft nach Bedarf durch Wände neuem Nutzungsraum schaffen. VIP Boxen und Sitzplätze für Presse befinden sich auf 2.Obergeschoss.

Um Offenheit und Inklusivität des Stadions zu verstärken, haben wir neben den regulären Nutzungsräumen des Stadions eine große Terrasse geplant. Während Spielzeiten wird die Terrasse geschlossen und als Verkehrsfläche benutzt. Außerhalb von Spielzeiten können die Bürger sich der Terrasse zur alltäglichen Nutzung bedienen.

Dialog mit der Umgebung

Der Umgang mit der Umgebung und der Geschichte ist eine wichtige Thematik des Entwurfes. Die Grenze des Baufeldes wird durch die Hinterlandmauer und die Max-Schmeling-Halle rechteckig gezeichnet. Als Reaktion auf diese Standortbedingung setzen wir eine klare Kubatur als Baukörper des Stadions ein. Die Terrasse befindet sich auf der Zwischenebene der Kubatur und ist einerseits durch eine große Treppe mit dem Sportpark verknüpft, andererseits bietet sie Blick auf den Mauerpark über die Hinterlandmauer. Die Terrasse schafft damit eine visuelle Verbindung für die Umgebung und fasst das ganze Gebiet zu einer Einheit zusammen.

Dialog mit der Geschichte

Um den historischen Eindruck des Stadions zu bewahren, wird die Höhe der Ost- und Westfassaden angepasst. Ähnlich wie beim bestehenden Stadion wird die Westfassade des neuen Stadions niedriger geplant. Damit lässt es sich vermeiden, „eine große Leinwand“ vor der Hinterlandmauer aufzustellen. Außerdem werden die westlichen Ecken der Kubatur abgerundet, um einen sanften Dialog zwischen dem neuen Bauwerk und dem Bestand sowie der Geschichte aufzubauen.

Fassade

Der Schallschutz wird durch ein aufrollbares Membran-Fassade-System (ETFE) gewährleistet. Um zu prüfen, ob diese Fassade den Anforderungen entsprechen kann, haben wir die akustischen Bedingungen des Stadions während Spielzeit simuliert. Diese Simulation hat ein positives Ergebnis ausgegeben. Nach der Spielzeit wird die Membran wieder aufgerollt.

Inklusion und Barrierefreiheit

Insgesamt 1.032 Sitzplätze für Behinderte werden gleichmäßig auf alle Bereiche des Spielfelds verteilt, darunter 208 Rollstuhlplätze. Diese sind entweder durch barrierefreie Aufzüge oder Rampen mühelos erreichbar. Um das Stadion herum werden auch LGBTQ-Toiletten geplant.

Nachhaltigkeit

Für den Bau wird eine Mischnutzung von Stahlbeton und Cross-Laminated-Timber (CLT) vorgeschlagen. Die Konstruktion entspricht in angemessener Weise der Gesamtstruktur des Gebäudes und den daraus resultierenden Belastungen. Der untere Teil des Stadions mit der ersten Ebene der Tribüne wird mit Stahlbeton gebaut und der andere Teil wird mit CLT gebaut. Die Nutzung von Holz als Baumaterial weist eine nachhaltige Bauweise vor und wird zur Einsparung von 77,2 % der Kohlenstoffemissionen führen. Auf dem Dach des Stadions werden insgesamt 15.042 qm Photovoltaik-Paneele angebracht, die 7.990.000 kWh Strom pro Jahr erzeugen können. Dieses Gebäude wird somit über seinen gesamten Lebenszyklus 8.506 t Kohlenstoffemissionen einsparen.

Die Dachfläche bietet auch die Möglichkeiten, um Regenwasser zu sammeln. Gesammeltes Regenwasser kann zur Bewässerung der Vegetation oder zum Sanitärwasserverbrauch Stadions verwendet werden.

Feuerwehr und Rettungsweg

Um das Stadion haben wir eine 7 m breite Fahrbahn und 7 Parkplätze für Feuerwehrfahrzeuge sowie einen 3 m breiten Rettungsweg für Besucher geplant, damit die Zufahrt für Feuerwehrfahrzeuge sich im Brandfall nicht mit Menschenwellen kreuzt. Auf der Nordseite des Stadions ist zusätzlich für die Max-Schmeling-Halle eine 7 m breite Fahrbahn für Feuerwehrfahrzeuge vorgesehen.

 


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